Ein schreckliches Hundeleben: Die traurige Geschichte der leidenden Streuner in Moldawien
Über 20'000 heimatlose Hunde leben allein in der Hauptstadt Moldawiens. VIER PFOTEN hilft Streunern und überlasteten Tierheimen.
Als eines der ärmsten Länder Europas lebt mehr als ein Viertel der moldawischen Bevölkerung unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Mit einer schwierigen Politik und einer älteren Bevölkerung leidet das Land unter mehr als einem Problem.
Das Land hat ein massives Problem mit einer grossen, nicht sterilisierten Population streunender Hunde, und leider ist dieses Problem in den letzten Jahren ausser Kontrolle geraten. Dies gilt insbesondere für die Hauptstadt Chisinau, in der allein im Grossraum Chisinau über 20'000 heimatlose Hunde auf den Strassen und in überfüllten Unterkünften ums Überleben kämpfen. Die Tiere leben in Gruppen in Industriegebieten, Parks und Mülldeponien und fristen ein Leben im Elend. Die Hunde müssen täglich darum kämpfen, Nahrung, Wasser und einen sicheren Platz zum Ausruhen zu finden. Darüber hinaus haben sie keinen Schutz vor Autounfällen und vorsätzlicher Grausamkeit, bei der Hunde erschossen, vergiftet und sogar zum Spass gehäutet werden. Die Folgen sind verheerend, und Tausende sterben einen langsamen, schmerzhaften Tod, ohne dass ihnen ein Tierarzt helfen kann.
Mangel an nachhaltigen Lösungen
Zwar versuchen viele kleine lokale und internationale Tierschutzgruppen, das schlimmste Leid zu lindern, indem sie Hunde und Katzen retten und in Tierheimen unterbringen, doch ist die Unterbringung von Hunden in einem Land, in dem die Adoptionsrate nahe Null liegt, kostspielig und keine nachhaltige Lösung. Besonders schlimm ist die Situation im öffentlichen Tierheim Necropolis, das ursprünglich als Sterilisationszentrum eingerichtet wurde und nie als Auffangstation für Hunde gedacht war. Zwar werden regelmässig Hunde von der Strasse abgeholt, doch die regelmässige Pflege dieser Tiere ist nicht selbstverständlich. Selbst ihre grundlegendsten Bedürfnisse wie angemessene Ernährung, Unterbringung und tierärztliche Versorgung werden nicht erfüllt, während die Zahl der Hunde auf der Strasse unvermindert weiter steigt.
2020: Erste Nothilfe für die Streuner in Moldawien
Als VIER PFOTEN Anfang 2020 von den verheerenden Umständen erfuhr, wurde im Winter 2020 eine erste VIER PFOTEN Nothilfeaktion für die Streuner- und Tierheimhunde im Grossraum Chisinau gestartet. Es gelang uns, über sechs Tonnen Futter zu liefern, Tausende von Hunden zu füttern und dafür zu sorgen, dass sie die härtesten Wintermonate überstehen konnten. Doch leider wurde unser Team durch die Covid-19-Beschränkungen, die den internationalen Reiseverkehr erschwerten, fast ein Jahr lang an weiteren Aktivitäten gehindert.
2021: Spezialisierte tierärztliche Massnahmen in Chisinau
Im November 2021 reiste ein Team von VIER PFOTEN Tierärzten und anderen Experten nach Chisinau, um das kürzlich von der Stadtverwaltung ins Leben gerufene Einfangen, Kastrieren, Impfen und Freilassen-Programm zu unterstützen, das als Hauptmethode für das Management streunender Hunde gilt. Ausserdem wollten wir das schlimmste Leid in den Tierheimen lindern. Die Bedingungen und die enorme Anzahl an streunenden Hunden übertrafen jedoch sogar die Erwartungen unseres Teams.
In knapp 10 Tagen gelang es dem Team, 231 Tiere zu sterilisieren und damit zu verhindern, dass Tausende von Hunden (und einige Katzen) in dieser traurigen Situation geboren werden.
Da es überall so viele Hunde gibt, existiert nur ein Ausweg: eine systematische, intensive Sterilisationskampagne, um zu verhindern, dass in den nächsten Jahren weitere Hunde auf der Strasse geboren werden, und um mit der Zeit die Zahl der unerwünschten Hunde zu verringern. In der Hoffnung, dass sie dann eine vernünftige Lebensqualität und eine Chance auf ein Zuhause haben.
2023: Die Arbeit geht weiter
Erfahren Sie mehr über die Reise des VIER PFOTEN Teams zu Beginn des Jahres
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