warningPlease be careful! If you delete this page, consider that it could be used within an other language version.
Garten

Tierisch gut Gärtnern für Wildtiere

Wie Sie Ihren Garten tierfreundlich auf den Winter vorbereiten können

23.9.2024

Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN erklärt, wie sich Mensch und Tier bei der Gartenarbeit nicht in die Quere kommen und was man tun kann, um Igeln, Eichhörnchen und anderen Wildtieren den Start in die dunkle Jahreszeit zu erleichtern. 

Im Herbst werden Hecken beschnitten, Pflanzen gestutzt und Laub entfernt. Doch aus Rücksicht auf Insekten, Igel und Vögel sollte man hier und da wilde Ecken im Garten belassen. Sonnenblumen, Disteln und andere späte Blüher kann man nach dem Ausblühen zum Beispiel stehen lassen. Vögel können sich so noch lange Zeit von den proteinreichen Samen ernähren. Zudem finden Schmetterlinge und andere Insekten in den ausgeblühten Samenständen ein Winterquartier und Schutz für ihre Eier und Larven.

Rückzugsorte für Igel und andere Wildtiere anbieten

Wer viel Beschnitt und Laub hat, sollte in der einen oder anderen ruhigen Ecke des Gartens kleine Laubhaufen errichten, um Igeln Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Auch Amphibien, Schnecken und Insekten finden in solchen wilden Oasen Unterschlupf. 

Igel sind im Oktober auf der Suche nach einem Ruheplatz. Eine dichte, geschützte Hecke oder ein Haufen aus Zweigen und Laub eignen sich wunderbar für ein mögliches Refugium. Aus Totholz, Moos, Blättern und Zapfen kann man auch schnell selbst eine Igelburg bauen, in der es sich der Igel gemütlich machen kann. Um die Tiere nicht zu stören, sollte man nicht ständig nachsehen, ob schon jemand eingezogen ist.

Nicht nur für Igel kann man Rückzugsorte schaffen. Im Herbst sind auch viele Insekten und Spinnen auf der Suche nach einem warmen Ort und rücken näher ans Haus. Daher ist zu dieser Zeit auch der perfekte Zeitpunkt, um Insektenhotels im Garten aufzuhängen. Haben die Krabbeltiere erstmal einen Unterschlupf gefunden, zieht es sie nicht mehr ins Haus. So profitieren beide Seiten.

Igel im Laub

Naturnahe Gärten - im Winter ein Schlaraffenland

Bei der Gartenarbeit sollte man nicht rigoros alles abernten, sondern an Obstbäumen, Wildrosen oder Wildobst-Hecken Hagebutten und Früchte stehen lassen. 

Eicheln, Bucheckern, Hagebutten, Birnen, Schlehen und andere Früchte liefern Nahrung für Eichhörnchen, Vögel und andere Tiere. Igel wiederum freuen sich über proteinreiche Insekten, die sich von den Früchten ernähren.

Ein Eichhörnchen das im Baum sitzt und eine Nuss frisst

Absolut tabu: Laubbläser und Rasenmäher

In manchen Gärten kommen Laubbläser oder -sauger zum Einsatz, um Rasen und Garten von toten Blättern zu befreien. Doch auch abgesehen davon, dass Laubhaufen ohnehin sehr nützlich in einem tierfreundlichen Garten sind, raten wir davon ab, die lauten Maschinen zu verwenden. Denn für Larven, Käfer, Spinnen und zahlreiche andere am Boden lebende Insekten sind Laubbläser tödlich. 

Bei Laubsaugern haben auch Kleintiere wie Mäuse oder Frösche kaum eine Überlebenschance. Wer Laub aufsammeln will, sollte besser zu Rechen und Schaufel greifen. Das ist nicht nur tierfreundlich, sondern hält auch noch körperlich fit.

Rasenroboter und Motorsensen sind ebenfalls eine grosse Gefahr für Tiere. Igel bauen ihren Unterschlupf häufig versteckt unter Hecken. Sie können oft nicht schnell genug von der Gefahr fliehen und werden tödlich verletzt. Da Igel nachtaktiv sind, sollten Rasenroboter nur tagsüber und unter Aufsicht benutzt werden. Am besten wird jedoch ganz darauf verzichtet.

Suche