Fellwechsel ist ein natürlicher Vorgang bei Hunden und Katzen. In Abhängigkeit von Rasse haaren einige Hunde und Katzen das ganze Jahr über, andere wiederum saisonal.^1,2 Letztere haben ihren Fellwechsel gewöhnlich im Frühjahr und Herbst. Im Frühjahr werfen sie das dicke Winterfell (besonders das Unterfell) ab, damit sie mit den steigenden Temperaturen besser zurechtkommen. Im Herbst kommt es wieder, um Hund und Katze vor der bevorstehenden Kälte zu schützen. Der ganze Vorgang wird hormonell gesteuert und von Tageslichtlänge und Temperatur beeinflusst.^3–6 Der Zyklus des Abwerfens und Nachwachsens kann bis zu sechs oder sieben Wochen dauern. Hunde und Katzen haaren dabei im Frühjahr intensiver als im Herbst, da das Winterfell wesentlich dichter ist.

Um Heimtieren während der Fellwechselsaison helfen zu können, hat VIER PFOTEN einige nützliche Tipps zusammengestellt.

Wenn Ihr Heimtier sein Fell abwirft, können Sie ihm bei diesem Fellwechsel helfen, indem Sie eine geeignete Bürste verwenden und es täglich striegeln. Auf diese Weise werden abgestorbene Haare und Schmutz entfernt und gleichzeitig die Blutzirkulation angeregt, was das Wachstum des neuen Fells fördert.⁷

Viele Hundehalter glauben, Vögeln beim Nestbau etwas Gutes zu tun, wenn sie das ausgekämmte Fell ihres Hundes im Garten oder auf der Wiese ausbreiten. Das ist gut gemeint, kann aber fatale Folgen für die Jungvögel haben. Problematisch sind chemische Rückstände, die sich im Hundefell befinden können. So z. B. Insektizide, die in Spot-on-Präparaten gegen Zecken, Flöhe oder anderen Parasiten enthalten sind.

Rückstände von Shampoos, Medikamenten oder Hautpflegemitteln können für empfindliche Küken erhebliche Gefahren darstellen und im Extremfall dem Nachwuchs das Leben kosten.

Eine weitere potenzielle Gefahr geht von langen Hundehaaren aus. Sie können sich um die zarten Beine, Flügel oder Krallen der Jungvögel wickeln. Im schlimmsten Fall kommt es zur Strangulation oder zum Abbinden von Gliedmassen – was zu schweren Verletzungen oder sogar einem qualvollen Tod führen kann.  

Alle diese Nährstoffe sind auch als Futterzusätze erhältlich. Gerade in den «haarigen Zeiten» sollte auf eine ausgewogene und an diesen Inhaltsstoffen reiche Ernährung geachtet werden.

Es ist auch wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Fellverlust auf zugrunde liegende medizinische Probleme hinweisen kann, die einer Behandlung bedürfen.  

• Hautprobleme und –krankheiten: Parasitenbefall durch z. B. Flöhe, Läuse und Milben können übermässigen Fellverlust verursachen.¹⁵
• Allergien: Diese können durch bestimmte Nahrungsmittel, Medikamente, Pflegeprodukte und Umweltfaktoren wie Pollen ausgelöst werden.¹⁶
• Unausgewogene Ernährung: Wenn die Nahrung nicht genügend Eiweiss und Fett enthält, kann es zum Fellverlust kommen.¹⁷
• Krankheiten: Verlust von Fell kann Ausdruck von z. B. Leber- und Nierenerkrankungen, einer Schilddrüsenunterfunktion, Autoimmunerkrankung oder dem Cushing Syndrom sein.^18–21
• Stress und Angst: Auch diese psychischen Zustände können sich bei Hund und Katze durch Fellverlust äussern. Auslöser dazu können Veränderungen der Routine und im Haushalt sein sowie Neuankömmlinge (ein anderes Heimtier) oder Trennungsangst. Der Fellverlust wird in diesem Fall durch die Tiere selbst verursacht, indem sie sich extrem putzen, kratzen und an sich beissen oder knabbern.^22,23

Fellwechsel und damit Fellverlust ist gewöhnlich ein normaler natürlicher Vorgang. Hunde- und Katzenhalter haben es dennoch in der Hand, ihr Tier dabei zu unterstützen. Vorsicht ist bei übermässigem oder ungewöhnlichem Fellverlust geboten, da dies auf zugrundeliegende gesundheitliche Probleme hinweisen kann, die eine Behandlung erfordern.