Indonesiens Hauptstadt Jakarta verbietet Hunde- und Katzenfleischhandel
Hollywood-Stars und VIER PFOTEN feiern Erfolg im Kampf gegen den grausamen Handel in Südostasien
Zürich/Jakarta, 15. März 2023 – Der Zusammenschluss Dog Meat Free Indonesia (DMFI), dem auch die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN angehört, feiert einen Meilenstein im Kampf gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel in Südostasien: Indonesiens Hauptstadt Jakarta verbietet künftig den grausamen Handel. Auch die Hollywood-Schauspielerin Kim Basinger sowie die Schauspieler Ricky Gervais und Peter Egan feierten die Nachricht mit einer Videobotschaft, kurz nachdem das verantwortliche indonesische Ministerium die Nachricht verkündet hatte.
Jakarta ist der 21. Bezirk in Indonesien, der den Hunde- und Katzenfleischhandel verbietet. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf eine Kampagne von DMFI, die die schwerwiegende Tierquälerei sowie die Risiken für die menschliche Gesundheit durch Zoonosekrankheiten wie Tollwut aufzeigt.
Geschätzt haben nur etwa 4,5 Prozent der 270 Millionen Indonesierinnen und Indonesier jemals Hundefleisch verzehrt. Laut einer landesweiten Meinungsumfrage von Nielsen aus dem Jahr 2021, die von DMFI in Auftrag gegeben wurde, unterstützen 93 Prozent der Bevölkerung ein nationales Verbot.
HINTERGRUNDINFORMATION
VIER PFOTEN Petition zum Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels: https://help.four-paws.org/de-AT/stoppe-den-hunde-und-katzenfleischhandel-in-suedostasien
Dog Meat Free Indonesia (DMFI) ist ein Zusammenschluss nationaler und internationaler Tierschutzorganisationen wie Jakarta Animal Aid Network, Animal Friends Jogja, Humane Society International, Animals Asia und VIER PFOTEN, der die Brutalität des Handels aufdeckt und sich für ein Verbot aufgrund von Tierquälerei und Risiken für die öffentliche Gesundheit einsetzt.
In ganz Indonesien werden jährlich mehr als eine Million Hunde für ihr Fleisch getötet. Die meisten von ihnen sind Haustiere oder Streuner, die gestohlen und über weite Strecken zu den Hotspots mit grosser Nachfrage transportiert werden. Recherchen von DMFI haben ergeben, dass in Jakarta schätzungsweise 9‘520 Hunde pro Monat für ihr Fleisch getötet werden, was 340 Hunden pro Tag entspricht. 95 Prozent dieser Hunde werden von der Provinz West-Java aus gehandelt, wo nach wie vor Tollwut auftritt. Hundefleisch wird auf Jakartas Märkten wie Pasar Senen und Pasar Cijantung zum Verkauf angeboten, und die Lieferanten verkaufen auch an lokale Restaurants in der Stadt.
Im April letzten Jahres wurde ein Hundehändler in Indonesien, der an der Lieferung und Schlachtung von Hunden für den menschlichen Verzehr beteiligt war, in einer Gerichtsverhandlung für schuldig befunden und zu einer Rekordstrafe von 17 Monaten Gefängnis verurteilt.
Das Verbot wurde offiziell von der Behörde für Lebensmittel-, See- und Fischereisicherheit in Jakarta in dem Berufungsschreiben Nr. 4493/-1823.55 bestätigt, das den Handel mit Tollwut übertragenden Tieren und tierischen Erzeugnissen, die nicht zur Ernährung bestimmt sind, zum Schutz der öffentlichen Gesundheit einschränkt. Sie gilt für das sogenannte Sondergebiet der Stadt (DKI) Jakarta, dem bevölkerungsreichsten Ballungsraum Indonesiens, der die Hauptstadt sowie fünf Satellitenstädte und drei komplette Bezirke, darunter Teile der Provinzen West-Java und Banten, umfasst.
Fakten:
- Eine von DMFI in Auftrag gegebene Nielsen-Meinungsumfrage vom Januar 2021 ergab, dass 93 Prozent der Indonesierinnen und Indonesier ein nationales Verbot von Hundefleisch befürworten, nur 4,5 Prozent haben jemals Hundefleisch konsumiert.
- Der Handel mit Hundefleisch ist nun in 21 Städten und Bezirken in ganz Indonesien verboten. Es handelt sich um die Bezirke Karanganyar, Sukoharjo, Semarang, Blora, Brebes, Purbalingga, Mojokerto, Temanggung, Jepara und Magelang. Die Städte sind Salatiga, Malang, Semarang, Magelang, Blitar, Mojokerto, Medan, Surabaya und Jakarta.
- Die Inakzeptanz von Tierquälerei und die Sorge um die menschliche Gesundheit führen weltweit dazu, dass immer mehr Länder, Territorien, Provinzen, und Städte ausdrückliche Gesetze erlassen, die den Handel mit Hunden und Katzen sowie deren Schlachtung und Verzehr verbieten.