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Endlose Wartezeiten und schreckliche Zustände an den Grenzen

Lebendtiertransporte während der Coronavirus-Krise

20.3.2020

Kommentar von Martina Stephany, Leiterin der Abteilung für Nutztiere und Ernährung bei VIER PFOTEN, zu EU-weiten Lebendtiertransporten während der Coronavirus-bedingten Grenzschliessungen:

«Seit die EU-Mitgliedsstaaten ihre Grenzen geschlossen haben, um das neuartige Coronavirus einzudämmen, und es verstärkte Kontrollen für den Warenverkehr gibt, erreichen uns Meldungen von kilometerlangen Staus an den Grenzen. In diesen Staus stecken auch Tiertransporter. Zusammengepfercht in LKWs werden Hühner, Kühe und Schweine quer durch die EU sowie in Nachbarstaaten transportiert. Dabei sind sie immensem Stress ausgesetzt.

Die Staus bedeuten für die Tiere zusätzliche stundenlange Wartezeiten, zum Beispiel an der deutsch-polnischen oder der bulgarisch-türkischen Grenze. Die Tiere stehen häufig dicht gedrängt in den Transportern, haben oft keinen Zugang zu Wasser. Wir erhalten Berichte von vor Ort, dass Milchkühe in den Staus schreien, weil sie nicht gemolken werden und Schmerzen haben. Dieses Leid kann verhindert werden.

Die Lösung ist einfach: Der Transport von lebendigen Tieren über Grenzen hinweg sollte für die Zeit der Corona-Pandemie gestoppt werden. Anstatt lebendige Tiere zu transportieren, könnte man nur Exporte von gekühltem oder gefrorenem Fleisch zulassen. Tierärzte und Polizei in allen betroffenen Ländern haben während der Coronavirus-Krise weder Zeit, noch Ressourcen, um geltende Tierschutzstandards zu gewährleisten. Gemeinsam mit weiteren NGOs fordert VIER PFOTEN die verantwortlichen EU-Minister und die EU-Kommission in einem Brief dazu auf, jetzt zu handeln und grenzüberschreitende Lebendtiertransporte sofort einzuschränken. Im Hinblick auf die aktuelle Lage in und ausserhalb Europas, sind die zuständigen Behörden verpflichtet, Transporte zu verbieten, wenn den Tieren während des Transports unangemessenes Leid zugefügt werden könnte. Darauf trifft die aktuelle Situation an den Grenzen zu.

Wir fordern daher die Entscheidungsträger auf, alle Exporte lebender Nutztiere auf dem Land- und Seeweg in Nicht-EU-Staaten einzustellen. Schiffe, die in Häfen ausserhalb der EU ankommen, dürfen die Tiere womöglich nicht entladen, wenn die Länder ihre Grenzen schliessen. Wir fordern auch, dass Lebendtiertransporte zwischen den EU-Mitgliedsstaaten eine Dauer von acht Stunden nicht überschreiten dürfen.»

Live animal transport

Der Transport von lebenden Tieren über die Grenzen muss gestoppt werden 


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