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Gerettet aus den Kriegswirren von Mossul (Teil 1)

Rettungsmission für Bärin Lula & Löwe Simba in Mossul (Irak)

24.10.2017


Die Rettungsmission für Bärin Lula und Löwe Simba glich einem wahren Thriller. Ein mutiges Team aus erfahrenen VIER PFOTEN Experten unter der Leitung des Missionsleiters und Tierarztes Dr. Amir Khalil machte sich im Frühjahr 2017 in den Nordirak auf. Just nach unserer Ankunft in Erbil startete die irakische Armee in Mossul mit einer kriegerischen Offensive gegen den IS. Drei Jahre lang hatte Mossul als verloren gegolten. Drei Jahre lang hatten dort Tod und Zerstörung geherrscht. Drei Jahre lang hatten hunderttausende Menschen die Flucht ergriffen oder waren in den Kämpfen ums Leben gekommen. Drei Jahre lang hatten die Bärin Lula und der Löwe Simba in einem völlig zerstörten Zoo im Osten der Stadt ausgeharrt...

Dr. Khalil wird zum Retter

Bis Amir Khalil von ihrem Schicksal hörte und sein Kämpferherz für Lula und Simba immer lauter zu schlagen begann. Er stellte ein Team aus erfahrenen VIER PFOTEN Mitarbeitern zusammen und trat, allen Reisewarnungen zum Trotz, die gefährliche Mission an. Nach einer kurzen Vorbereitungszeit in der nordirakischen Stadt Erbil machte sich das Team - unterstützt von Sicherheitskräften - das erste Mal auf den Weg in die umkämpfte Stadt Mossul. 

Vier Checkpoints passiert man auf dem Weg von Erbil nach Mossul. Dass wir einen dieser Checkpoints für neun Tage als unser "Zuhause" bezeichnen würden, ahnte bis dahin niemand. Alles verlief nach Plan. Wir durften passieren, trafen uns mit hochrangigen Behörden-Vertretern, um alle Exportpapiere für die beiden Tiere gegenzeichnen zu lassen. Wir hatten alle Dokumente, um Mossul mit Lula und Simba zu verlassen. 

Angekommen im Zoo, warteten die beiden Tiere schon offensichtlich auf uns. Als würden sie ahnen, dass wir sie mitnehmen würden, um ihnen ein neues Leben fernab des Kriegs zu schenken. Alles musste sehr schnell gehen. Lula wurde mittels Blasrohr erfolgreich narkotisiert. Ein kurzer medizinischer Check folgte, und schon lag sie in ihrer Transportbox. Das gleiche mit Simba. Wir wollten die Stadt so schnell wie möglich hinter uns wissen. In der Ferne detonieren Bomben. Es ist Eile geboten. Schnell die Transportboxen aufladen und raus. Einfach nur raus aus Mossul. 

Beim letzten Checkpoint, der uns aus Mossul führt, dann plötzlich das erste Mal Probleme: Wir dürfen nicht passieren. Warum? Das bleibt uns für immer unklar, immerhin hatten wir alle notwendigen Dokumente. Doch das reichte nicht. Nach stundenlangen Verhandlungen mit dem Militär die traurige Gewissheit: Lula und Simba müssen zurück in den Zoo. Wir dürfen Mossul verlassen, aber ohne die Tiere. Unsere Enttäuschung war kaum in Worte zu fassen.

Doch so schnell würden wir uns nicht von unserem Vorhaben abhalten lassen...

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