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Zwei Löwenjunge in Bulgarien

Wildtiere in Zoos

Unterbringung von Tieren entsprechend ihren Bedürfnissen

29.6.2022

Wildtiere haben komplexe ökologische, soziale und verhaltensbedingte Bedürfnisse, die bei der Haltung in menschlicher Obhut berücksichtigt werden müssen - aber nicht alle Zoos sind in der Lage oder willens, diese zu erfüllen. Viele Zoos sind für erhebliche Tierschutzmängel verantwortlich. Dazu gehören Defizite wie unzureichender Platz, fehlende artspezifische Gehege und falsches Sozialmanagement.

Diese Einschränkungen können sich negativ auf den Gesundheitszustand der Tiere auswirken und zu Verhaltensproblemen wie Stereotypien und abweichendem Sozialverhalten führen. Wenn die Tiere beispielsweise über einen längeren Zeitraum die gleichen Bewegungen ausführen, deutet dies auf stereotypes Verhalten hin. 

Das Fehlen solcher Störungen bedeutet leider nicht zwangsläufig, dass sich die Tiere in einem guten geistigen und/oder körperlichen Zustand befinden, denn Wildtiere sind im Allgemeinen gut darin, ihr Leiden zu verbergen.

Artgemässe Unterbringung

Aus Tierschutzsicht ist eine artgemässe Haltung von Wildtieren in Zoos schwer zu gewährleisten. Sie sollten so gehalten werden, dass Schmerzen, Leiden und Verhaltensstörungen zu jeder Zeit so weit wie möglich vermieden werden. Gleichzeitig sollten positive Erfahrungen, wie zum Beispiel Spielen, Kuscheln und Erkundungen gefördert werden. 

VIER PFOTEN lehnt Begegnungen und Interaktionen mit Wildtieren zu Unterhaltungszwecken entschieden ab. Zoos sollten den überholten Ansatz des Sammelns von Arten überwinden und die Haltung von Tieren beenden, deren Bedürfnisse nicht erfüllt werden können. Dazu gehören Reviergrösse, Fressverhalten, Sozialstruktur und Klimabedürfnisse. 

Darüber hinaus müssen die Zoos auf den Erwerb von Tieren aus der freien Wildbahn oder von kommerziellen Händlern oder Zuchtanlagen verzichten. Tiere dürfen weder getötet noch für kommerzielle Zwecke verkauft werden. Durch die Aufnahme verletzter, vernachlässigter und/oder verwaister Wildtiere und die Rettung von Tieren aus illegalem Handel und/oder unsachgemässer Haltung können Zoos aktiv zu mehr Tierschutz weltweit beitragen.

Ein Beispiel dafür, wie ein Zoo nicht aussehen sollte:

WAS SIE TUN KÖNNEN? 

  • Informieren Sie sich, bevor Sie einen Zoo besuchen: Vermeiden Sie Zoos mit schlechten Haltungsbedingungen, Interaktionen mit Wildtieren oder unkontrollierter Zucht
  • Informieren Sie sich: Überprüfen Sie den Bildungs- und Erhaltungswert, den der Zoo bietet.
  • Unterstützen Sie keine Tierquälerei: Nehmen Sie niemals an Selfie- oder Streichelgelegenheiten für Wildtiere teil.
  • Denken Sie darüber nach, wie Tiere den Zoo erleben: Für Sie ist es ein Tagesbesuch, für die Tiere ist es ein Leben lang.
  • Berichten Sie: Beschweren Sie sich bei unzureichenden Haltungsbedingungen direkt bei der Zooleitung und den zuständigen (lokalen) Behörden.
  • Helfen Sie dem Tierschutz: Informieren Sie sich über Projekte zum Schutz von Wildtierarten in ihrem Heimatland und unterstützen Sie diese.
Bär in einem winzigen Käfig in einem Zoo

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