warningPlease be careful! If you delete this page, consider that it could be used within an other language version.
Geretteter Fuchs

Hoffnungsschimmer für Pelztiere

Immer mehr Modemarken haben sich dazu verpflichtet, Echtpelz zu verbieten

20.11.2024

Pelz ist ein nicht notwendiger, vermeintlicher Luxusartikel. Es ist eines der am wenigsten von den Verbrauchern unterstützten Materialien tierischen Ursprungs, und es gibt weltweit einen starken Widerstand gegen den Pelzverkauf. Die seit langem bestehende Ablehnung der Pelztierhaltung in der Öffentlichkeit und die veränderte ethische Wahrnehmung von Tieren haben dazu geführt, dass immer mehr Länder Gesetze gegen die Pelztierhaltung erlassen haben und dass in den letzten Jahren eine Vielzahl pelzfreier Unternehmen entstanden ist.

Fortschritt für Modemarken

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Modehäuser von der Verwendung von Echtpelz verabschiedet. Dieser Trend zeigt sich nicht nur in bekannten grossen Kaufhäusern und populären Marken, sondern glücklicherweise auch im Luxussegment. Ikonische Namen wie Armani, Burberry, Gucci, Prada und Versace sind bereits seit einigen Jahren pelzfrei. In den letzten Jahren haben aber einige weitere grosse Modemarken Echtpelz den Rücken gekehrt, dazu unter anderem Dolce & Gabbana, Canada Goose, Max Mara und Moncler. 

Darüber hinaus hat sich die internationale Modezeitschrift Elle Ende 2021 verpflichtet, pelzfrei zu werden. Dies gilt für alle 45 Ausgaben weltweit und bedeutet, dass das Magazin auf seinen Seiten, Bildern und Online-Kanälen keine redaktionellen Inhalte mehr zeigen wird, die für Echtpelz werben. Dies gilt auch für Anzeigen, die bei Elle geschaltet werden.

Finden Sie heraus, welche pelzfreien Unternehmen sich dem Fur Free Retailer Programme angeschlossen haben

Die angeschlagene Pelzindustrie

Der Trend zu pelzfreier Mode, bei dem immer mehr Designer der Pelzindustrie den Rücken kehren, spiegelt sich auch in den rückläufigen Zahlen der Pelzproduktion wider. Die Zahlen sind aufgrund der verheerenden COVID-19-Ausbrüche auf Nerzfarmen in Europa und Nordamerika und der Erkenntnis, dass die Pelztierzucht ein enormes Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellt, noch weiter gesunken. Die weltweite Zahl der auf Pelzfarmen getöteten Tiere ist von rund 95 Millionen im Jahr 2018, auf 76 Millionen im Jahr 2019, auf 56 Millionen im Jahr 2020, auf 43 Millionen im Jahr 2021, auf 34 Millionen im 2022 auf rund 21 Millionen Tiere im Jahr 2023 gesunken. In der EU spiegelt sich dieser Rückgang auch in den sinkenden Farmzahlen wider: Die Zahl der aktiven Nerzfarmen ist von 4'350 im Jahr 2018 auf 2'976 im Jahr 2019 und 1'088 im Jahr 2023 gesunken.

Für die Zukunft wird mit einem weiteren Rückgang gerechnet, denn allein für 2021 haben Estland, Frankreich und Italien Verbote für die Pelztierzucht erlassen und in 2022 haben auch Lettland und Malta die Pelztierzucht verboten. Im Jahr 2023 hat auch Litauen ein Pelzfarmverbot beschlossen. In anderen Ländern werden ähnliche Regelungen diskutiert. Erfahren Sie mehr über die Situation in der Schweiz.

EU-Länder fordern ein Ende der Pelztierzucht in Europa

Auf der Tagung des Rates «Landwirtschaft und Fischerei» im Juni 2021 forderten 12 EU-Mitgliedstaaten (Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Österreich, Polen, Slowenien, die Slowakei und die Niederlande) die Europäische Kommission auf, Massnahmen zu ergreifen, um die Pelztierzucht in der EU aus Gründen des Tierschutzes, der Ethik und der Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier dauerhaft zu beenden. Dank der 1,5 Millionen eingereichten Unterschriften der europäischen Bürgerinitiative «Fur Free Europe» ist es nun an der Europäischen Kommission, die Möglichkeiten für ein dauerhaftes Verbot der Pelztierzucht in der EU zu prüfen und einen Legislativvorschlag zur Erreichung dieses Ziels vorzulegen.

Suche