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Mützen mit Fellbommel

Echtpelz oder Kunstpelz?

Über die mangelhafte Kennzeichnung von Pelz – und wie Sie Echtpelz trotzdem erkennen

27.10.2023

Heutige Kunstpelze sind in der Regel von hervorragender Qualität – Echtpelze werden für die Verwendung in der Modeindustrie häufig geschoren oder gefärbt. Beides macht es schwierig, Echtpelz von Kunstpelz zu unterscheiden. Während der Preis früher ein deutlicher Hinweis auf den Unterschied zwischen echtem und künstlichem Pelz war, ist er heute nicht mehr allein entscheidend.

Beide voneinander zu unterscheiden ist manchmal überraschend schwierig. Das hat mehrere Gründe:

  1. Ähnlichkeit: Moderner Kunstpelz ist meist von guter Qualität und sieht oft sehr authentisch aus. Da fällt es kaum auf, wenn ein Pelzbommel doch aus echtem Fell besteht. Auf der anderen Seite wird Echtpelz für die Verwendung in der Mode oft bearbeitet, geschoren und gefärbt, so dass er gar nicht mehr so natürlich aussieht. Daher sind Echt- und Kunstpelz in der Optik kaum noch voneinander zu unterscheiden.
  2. Fehlende Kennzeichnung: In der Schweiz gibt es eine obligatorische Deklarationspflicht für Echtpelz. Die Umsetzung muss allerdings noch optimiert werden. Eine Untersuchung des BLV 2021 hat gezeigt, dass es bei 79 % der kontrollierten Verkaufsstellen zu Beanstandungen kam. Ganze 15 % aller untersuchten Pelzprodukte waren nicht deklariert.
  3. Kaum Preisunterschiede: Gerade bei pelzbesetzten Accessoires gibt auch der Preis kaum Hinweis darauf, ob hier Echtfell oder Kunstfell verwendet wurde. Echtfellbesatz wird heute mit extrem geringen Produktionskosten hergestellt und daher auch sehr günstig angeboten.

Echtpelz und Kunstpelz unterscheiden

Wenn Kunstpelz mittlerweile so echt aussieht und Echtpelz oft wie Kunstpelz wirkt – wie kann man als Verbraucher Echtfell dann überhaupt erkennen? VIER PFOTEN verrät, mit welchen Tricks Sie Kunstfell von Echtfell unterscheiden. Im Zweifel raten wir jedoch dazu, auf den Kauf eines Produktes mit nicht einwandfrei identifizierbarem Fell lieber zu verzichten.

  • Der Unterwolle-Test: Ziehen Sie die Oberhaare des Pelzes etwas auseinander und schauen Sie, was darunter zum Vorschein kommt. Ist der Pelz lang beziehungsweise ungeschnitten, ist bei Echtpelz manchmal eine Unterwolle zu erkennen. Diese besteht aus ganz feinen, dichten und flauschigen Haaren, welche die Tiere in der Natur wärmen.
  • Der Leder-Test: Echtpelz wird mitsamt Leder gewonnen und verarbeitet. Ziehen Sie die Haare vorsichtig auseinander. Am darunter liegenden Gewebe können Sie erkennen, ob es sich um ein künstlich gewebtes Muster, beziehungsweise einen Stoff, handelt oder ob die Haare auf echtem Leder haften.
  • Der Wind-Test: Echtpelz bewegt sich oft schon bei leichten Brisen. Wenn Sie ganz sanft über den Pelz blasen und sich die Haare trotzdem bewegen, haben Sie wahrscheinlich Echtpelz vor sich.
  • Der Haar-Test: Man kann Echt- von Kunstpelz unterscheiden, indem man ein paar Haare verbrennt. Wenn Sie einen synthetischen Geruch wahrnehmen und die Haare zu kleinen, harten Klümpchen verschmelzen, handelt es sich um Kunstpelz. Zerfallen die Haare jedoch und riecht es nach verbrannten Haaren, so handelt es sich um Echtpelz. Einen weiteren Anhaltspunkt bieten die Haarspitzen. Sind diese geschnitten, kann man von Kunstpelz ausgehen, während spitz gewachsene Haare ein Indikator für Echtpelz sein könnten.

Auf Nummer sicher: Fur Free Retailer Program

Wer ganz sicher gehen möchte, dass er nicht versehentlich echten Pelz kauft, der findet durch das «Fur Free Retailer-Programm» eine Liste sämtlicher Modemarken, die sich bereits klar gegen Pelz in ihren Kollektionen ausgesprochen haben: furfreeretailer.com.

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