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Löwe in Südafrika

Trophäenjagd ist das töten von Löwen zum vergnügen

Warum in Südafrika Tiere zum Töten gezüchtet werden   

1.3.2021

Südafrika ist ein äusserst beliebtes Reiseziel. Mit seinen wunderschönen Landschaften und seiner erstaunlichen Tierwelt zieht es alle Arten von Reisenden an. Von Naturliebhabern, die sich eine Safari durch den Krüger-Nationalpark wünschen, bis hin zu Jägern, die aus einem anderen Grund Wildtiere sehen möchten.

Viele internationale Jäger reisen in die Region, um an der «Trophäenjagd» teilzunehmen, bei der Jäger tote Tiere als Trophäen mit nach Hause bringen, die sie als Souvenirs an ihren Wänden aufhängen oder in ihren Regalen ausstellen können. Nahezu alle Wildarten stehen für die Trophäenjagd zur Verfügung - sogar bedrohte Arten wie Löwen und Elefanten - es ist nur eine Frage des Geldes.

Südafrika beheimatet fast 300 Arten wilder Säugetiere, darunter die «Big 5» - Löwe, Leopard, Elefant, Spitzmaulnashorn und Kapbüffel - und verfügt über eine unheimliche Wildtierindustrie in Gefangenschaft. 

Von 2008 bis 2018 exportierte Südafrika im Durchschnitt über 1000 Jagdtrophäen jährlich, wobei die meisten Trophäen von in Gefangenschaft gezüchteten Löwen stammten. Die Zucht in Gefangenschaft ermöglicht es den Jägern auch Raritäten, wie weisse Löwen und weisse Tiger, die wertvoller sind und von den Trophäenjägern stark nachgefragt werden, zu jagen. Die fünf wichtigsten Länder, in die Südafrika nach eigenen Angaben exportiert, sind die USA, Spanien, Russland, Kanada und China.

Die Zuchtindustrie verwendet Tiere wie Löwen als Streichelattraktion für Touristen unter dem Vorwand, dass es sich um einen nachhaltige Artenerhalt handelt. Später werden diese als leichte Ziele für die Gatterjagd verwendet, oder sie werden getötet und ihre Teile und Derivate verkauft, hauptsächlich für den Gebrauch der «Traditionellen Medizin» in Asien.

Was ist Gatterjagd?

1997 deckte der Cook-Bericht, eine investigative Dokumentarserie des britischen Fernsehens, die Löwenzuchtindustrie auf und führte den Ausdruck «Gatterjagd» ein. Der Begriff wird für die kommerzielle Jagd auf, in Gefangenschaft gezüchtete, Grosskatzen verwendet, die ihre Furcht vor Menschen verloren haben. Die Tiere werden in eingezäunten und abgegrenzten Gehegen auf privaten Jagdfarmen, wo sie wenig bis keine Chance haben, zu entkommen, gejagt.

Die Gatterjagd erhöht die Chance, das Trophäentier in kürzester Zeit erfolgreich zu erlegen, und ist besonders bei den unerfahreneren Jägern beliebt. In einigen Fällen werden Grosskatzen betäubt, um es dem Jäger noch leichter zu machen, das Ziel zu treffen.

Die Befürworter dieser Art der Trophäenjagd verwenden häufig Begriffe wie «Ranchjagd», «Captive Hunting» oder «Put and Take-Jagd» anstelle des verdorbenen Begriffs der Gatterjagd. Das ist jedoch alles nur Semantik, da sie alle dieselbe Art der Trophäenjagd beschreiben, bei der es sich nicht um eine «faire Jagd» handelt.

Was ist eine «faire Jagd»?

Die «faire Jagd» ist ein Begriff, der von professionellen Jagdverbänden verwendet wird, um eine Art der Trophäenjagd zu beschreiben, bei der wilde Tiere natürliche Verhaltensweisen zeigen und die in grossen Gebieten mit grosser Fluchtmöglichkeit für die stattfindet.

Löwe getötet bei der Gatterjagd

Eine Frage des Geldes

Zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr erreichen die Löwen ihr «Trophäenalter» und werden zur Jagd angeboten. In vielen Fällen findet die Jagd nicht in derselben Farm statt, in denen das Tier gezüchtet wurde. Stattdessen werden die Löwen in andere Gebiete transportiert und dort erlegt. Die meisten Zucht- und Jagdgebiete in Südafrika befinden sich in den Provinzen Free State, North West und Limpopo. In den etwa 300 Farmen gibt es schätzungsweise zwischen 10'000 und 12'000 Löwen, die auf ihren Tod warten. In Südafrika werden in der Trophäenjagdindustrie täglich 2 bis 3 Löwen erschossen.

Die Trophäenjagd ist ein Hobby für eine wohlhabende Minderheit aus reichen Industrieländern. Je dicker die Brieftasche, desto grösser die Trophäe. Einen männlichen Löwen zu erlegen kostet etwa 25'000 €, und Tiere mit besonders dunkler, dicker Mähne werden manchmal sogar für 45'000 € verkauft. Es ist möglich, Löwinnen für 5'000 € oder weniger zu bekommen. In einigen Zuchtfarmen werden sogar Jungtiere zur Jagd angeboten!

Der angebliche «Schutz der wilden Löwen»

Befürworter der Gatterjagd behaupten, dass diese Form der Trophäenjagd dem Artenschutz dient. Jäger, die Löwen aus der Gatterjagdindustrie erschiessen, müssen keine wilden Löwen erlegen. Tatsächlich ist jedoch das Gegenteil der Fall: Der legale Handel, der durch die Trophäenjagdindustrie erleichtert wird, eröffnet die Möglichkeit des illegalen Handels und stellt eine echte Bedrohung für wild lebende Grosskatzenpopulationen dar.

Darüber hinaus erlaubt die südafrikanische Regierung die Ausfuhr von Löwenskeletten. Löwenskelette werden zusammen mit Produkten von anderen gefährdeten Grosskatzen wie Tigern nach Asien exportiert, wo sie als Zutaten für den Markt der «Traditionellen Medizin» verwendet werden. Südafrika behält eine umstrittene Exportquote von 800 Löwenskeletten bei, die auf einer sorgfältig ausgewählten Forschung und fragwürdigen Abzügen beruht. Diese Quote erhöht den Druck auf lebende und gefährdete Grosskatzen, indem sie die Nachfrage nach Produkten von Grosskatzen anregt. Es wird erwartet, dass sie sich negativ auf wilde Löwen auswirken wird, was durch die jüngste Zunahme der Wilderei von wilden Löwen um ihre Körperteile unterstrichen wird.

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