In Europa leben nach Schätzung von VIER PFOTEN nach wie vor hunderte von Bären in sehr schlechter und zum Teil auch illegaler Privathaltung, was bedeutet, dass die Tiere ohne behördliche Genehmigung bzw. trotz gesetzlichen Verbots der privaten Bärenhaltung gehalten werden. In vielen Teilen Osteuropas werden Bären in der Nähe von Restaurants und Hotels an Ketten oder in Käfigen gehalten. Viele von ihnen müssen zudem zur Unterhaltung von Touristen oder Passanten Tricks aufführen, für Bilder posieren oder Alkohol trinken. Im schlimmsten Fall werden sie für brutale Hundekämpfe bzw. zur Abrichtung von Jagdhunden missbraucht. 

Weniger als 330 Bären in Vietnam - hauptsächlich asiatische Schwarzbären - leben noch auf rund 100 Bärenfarmen. Vielen von ihnen wird auch heute noch Bärengalle entnommen. Eine unfassbar hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass die vietnamesische Regierung bereits im Jahr 2005 lobenswerte Massnahmen gegen die grausame Haltung von Bären ergriffen hat, indem sie den Verkauf und Konsum von Bärengalle verboten hat.

Ziel von uns ist es, die Haltungsbedingungen von Braunbären in Gefangenschaft zu verbessern und die schlimmen Haltungsformen (z.B. die Haltung von Tanz- oder Kampfbären) zu beenden. Wir setzen hierbei vor allem auf eine gute Zusammenarbeit mit Regierungen und Behörden der jeweiligen Länder, um langfristige Lösungen, etwa eine gesetzliche Grundlage und allgemeine Standards für die artgemässe Haltung von Braunbären zu schaffen. Durch den Bau von eigenen Bärenschutzzentren konnten wir in der Vergangenheit bereits viele Bären aus illegaler und zum Teil katastrophaler Haltung befreien und lebenslang in einem artgemässen, Bären-gerechten Zuhause unterbringen.