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VIer Pfoten hilft Streunerkatzen

Über zwei Millionen Katzen fristen in Deutschland ein Leben auf der Strasse

11.7.2018

Die Katze steht ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Haustiere in Deutschland. Von den etwa 30 Millionen Heimtieren in Deutschland sind ungefähr 13 Millionen Katzen. Doch viele ihrer Artgenossen fristen ein schweres Leben auf der Strasse. 

Ihren Ursprung haben Streunerkatzen vor allem auf Bauernhöfen. Das Nahrungs- und Platzangebot scheint gross und die Tiere werden nicht kastriert. Hunger, Krankheiten, schlechte Witterungsbedingungen und der Strassenverkehr sind nur einige der Schwierigkeiten, mit denen Streunerkatzen zu kämpfen haben.

Leider lassen immer noch zu wenig Menschen ihre freilaufende Hauskatze kastrieren. So zeugen Freigängerkatzen weiter Nachwuchs mit Streunern und tragen zum Wachstum der Populationen bei.

VIER PFOTEN setzt sich für ein besseres Leben von Streunerkatzen ein, klärt über die Problematik auf und ruft zur Kastration von Hauskatzen auf. In Deutschland fordern wir die Einführung einer bundesweiten Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilaufende Hauskatzen. In Österreich ist dies schon gängige Praxis.

Apell an Katzenhalter:

Bitte lassen Sie Ihre Hauskatze kastrieren!

Wo kommen all die Katzen her?

Streunerkatzen sind sehr scheu, oft leben sie vom Menschen unbemerkt auf Hinterhöfen, Industriegebieten und Friedhöfen. Viele stammen von Bauernhofkatzen, ausgesetzten Hauskatzen und unkastrierten Freigängerkatzen ab.

Katzen sind bereits mit vier bis fünf Monaten geschlechtsreif. Eine Katze kann pro Jahr zwei Würfe mit mindestens drei Kätzchen grossziehen, die wiederum nach einem halben Jahr selbst für Nachwuchs sorgen. Die Zahl der Nachkommen von nur einer Katze steigt so nach nur vier Jahren in die Tausende!

VIER PFOTEN hilft den Katzen

VIER PFOTEN setzt sich bereits seit über 25 Jahren zum Schutz von Streunertieren weltweit ein. Seit 2011 kümmert sich VIER PFOTEN auch um die Streunerkatzenproblematik in Deutschland. Hierzulande leben die Tiere hauptsächlich auf Bauernhöfen, in Industrie Gebieten oder auf Friedhöfen, also an all den Plätzen wo sie Menschen leicht aus dem Weg gehen können.

VIER PFOTEN setzt sich für den Schutz der Tiere ein, durch:

  • Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung, Bekanntmachung der Problematik
  • Lobbyarbeit
  • Unterstützung von Gemeinden und Vereinen 
  • Kastrationsaktionen
Seit 2011 hat VIER PFOTEN schon viel erreicht:

2011 – Start des Projektes «Sie sind Überall»
Mit einer grossen Aufklärungskampagne und einer Info Tour durch die grossen Städte Deutschlands ist das Projekt 2011 gestartet. Das erste Anliegen war es, das Problem und das Leid der Katzen bekanntzumachen, denn die scheuen Tiere zeigen sich nur selten.

2012 – Gründung des Bündnisses «Pro Katze» zusammen mit TASSO und dem bmt (Bund gegen Missbrauch von Tieren) um noch mehr für die Streunerkatzen in Deutschland erreichen zu können.

2013 – Zusammen mit dem Bündnis Pro Katze wurden über 150.000 Unterschriften an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, übergeben. Mit der Aktion wurde die gesetzliche Regelung zur Einführung einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang gefordert.

Seit 2011 – VIER PFOTEN unterstützt seit beginn des Projektes Gemeinden bei der Einführung der Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang, und unterstützt weiter mit Kastrationsaktionen für Streunerkatzen

Unsere Katzen-Kastrationsaktionen seit 2011

Jeder kann Streunerkatzen helfen

  1. Lassen Sie Ihre Katze kastrieren!
  2. Stellen Sie im Winter Katzenhäuser auf
  3. Unterstützen Sie mit privaten Kastrationsaktionen
  4. Richten Sie eine Futterstelle ein
    1. Bedenken Sie, dass Sie die Verantwortung tragen
    2. Katzen an Futterstellen müssen kastriert werden
    3. Eine Futterstelle ist eine langfristige Verantwortung

Wie ist die Gesetzliche Lage in Deutschland

Im Tierschutzgesetz unter § 13b (Text in der Fassung des Artikels 1 Drittes Gesetz zur Änderung des Tierschutz-gesetzes G. v. 4. Juli 2013 BGBl. I S. 2182, 3911 m.W.v. 13. Juli 2013) wird die Landesregierung ermächtigt, zum Schutz freilebender Katzen Gebiete festzulegen, in denen es Probleme mit Katzen gibt. 

Tierschutzgesetz §13b

Die Landesregierungen werden ermächtigt, durch Rechtsverordnung zum Schutz freilebender Katzen bestimmte Gebiete festzulegen, in denen

1. an diesen Katzen festgestellte erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden auf die hohe Anzahl dieser Tiere in dem jeweiligen Gebiet zurückzuführen sind und

2. durch eine Verminderung der Anzahl dieser Katzen innerhalb des jeweiligen Gebietes deren Schmerzen, Leiden oder Schäden verringert werden können.

In der Rechtsverordnung sind die Gebiete abzugrenzen und die für die Verminderung der Anzahl der frei-lebenden Katzen erforderlichen Massnahmen zu treffen. Insbesondere können in der Rechtsverordnung

1. der unkontrollierte freie Auslauf fortpflanzungsfähiger Katzen in dem jeweiligen Gebiet verboten oder beschränkt sowie

2. eine Kennzeichnung und Registrierung der dort gehaltenen Katzen, die unkontrollierten freien Auslauf haben können, vorgeschrieben werden.

Eine Regelung nach Satz 3 Nummer 1 ist nur zulässig, soweit andere Massnahmen, insbesondere solche mit unmittelbarem Bezug auf die freilebenden Katzen, nicht ausreichen. Die Landesregierungen können ihre Ermächtigung durch Rechtsverordnung auf andere Behörden übertragen. Gemeinden haben mit dem § 13b die Möglichkeit, eine Kastrationspflicht über das Tierschutzgesetz zu begründen. Für Gemeinden in Bundesländern, in denen der § 13b noch nicht erlassen wurde, besteht auch immer die Möglichkeit, eine Kastrationspflicht über die Gefahrenabwehrverordnung, also über das Polizei- und Ordnungsrecht, einzuführen. Im Wesentlichen wird die Einführung der Verpflichtung mit folgender Argumentation begründet: Katzenbesitzer, die ihre Katze frei herumlaufen lassen, verursachen eine ungehinderte Vermehrung von Katzen, die zu Nachteilen für Menschen und Tieren führen können. Eine hohe Streunerkatzenpopulation wird mit Infektionskrankheiten, dem Verlust der Singvögel und hygienischer Bedenken (Katzenkot) in Verbindung gebracht.

Vorteile kastrierter Katzen

  • leben länger und gesünder.
  • haben kleinere Streifgebiete.
  • haben weniger Auseinandersetzungen mit Artgenossen.
  • jagen genauso zuverlässig wie unkastrierte Katzen.
  • werden nicht dick, solange sie nicht überfüttert werden.
  • markieren deutlich weniger mit Harn.
Sie sind überall

Sie sind überall

Streunerkatzen in Deutschland

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