Interview mit Daniela
Bloggerin von Once Upon A Cream
Heute lesen Sie die inspirierende Geschichte von Daniela, die sich seit 2011 dem Thema tierversuchsfreie und vegane Kosmetik verschrieben hat.
Wir lesen auf deinem Blog: «Mein Herz schlägt ebenso für Tiere – ganz besonders für Schweine» - Wie hat denn alles begonnen und warum genau Schweine?
Schweine haben mich vor ca. 17 Jahren zur Vegetarierin gemacht, als mir beim letzten Biss in eine Leberkäsesemmel so richtig übel wurde. 5 Jahre später wurde ich dann Veganerin und habe mich dadurch auch zum ersten Mal verstärkt mit der Stellung von sogenannten Nutztieren in unserer Gesellschaft beschäftigt. Schweine sind hochintelligente und so liebenswerte Tiere. Alles was man über sie im Volksmund sagt, ist eigentlich komplett falsch. Im Gegensatz zur «dummen», «faulen» oder «dreckigen Sau» sind Schweine so klug wie 3-jährige Kinder, überaus reinlich und sehr sozial. Ich durfte sogar einmal beobachten wie ihnen beigebracht wurde einen Computerscreen zu bedienen. Ich bin absolut fasziniert von ihnen!
Ein grosses Thema auf deinem Blog ist vegane und tierversuchsfreie Kosmetik! Was könntest du unseren Leserinnen empfehlen, die im Dschungel an Produkten die Übersicht verlieren könnten?
Ich rate jedem Einsteiger lieber in kleinen Schritten zu beginnen als überhastet sofort sein gesamtes Badezimmer in den Müll zu werfen. Es kann nämlich schnell frustrierend sein dieses "Wirr Warr" an teils widersprüchlichen Informationen, Gütesiegeln und Produkten nicht sofort zu durchblicken. Daher empfehle ich einmal nur das nächste leer gewordene Produkt gegen eine tierversuchsfreie und vegane Alternative zu ersetzen und sich dann die Zeit zu nehmen das nächste Produkt zu recherchieren. Lieber die Umstellung glücklich mit mehreren kleinen Erfolgserlebnissen angehen, als schnell überfordert den Hut drauf zu hauen bevor man es überhaupt erst richtig versucht hat!
Warum sollte man denn überhaupt tierversuchsfreie Kosmetik kaufen, welche Gründe sprechen dann für dich persönlich dafür?
Wenn ich mir vorstelle, dass meinen Katzen jemand ätzende Flüssigkeit in die Augen tropft, nur um das hundertste Shampoo zu testen, wird mir ganz anders. Genauso wenig möchte ich das dies anderen Tieren widerfährt. Abgesehen von dieser unglaublichen Quälerei, sind viele Ergebnisse aus dem Tierversuch oft nicht aussagekräftig und nicht auf den Menschen übertragbar. Alternative Testmethoden sind fortschrittlicher, zuverlässiger und kostengünstiger. Oft ist es leider nur die administrative Hürde, die es unendlich kompliziert und langwierig macht, bis eine tierversuchsfreie Testmethode offiziell zugelassen wird. Mittlerweile ist das Angebot an tierversuchsfreien und veganen Beauty-Produkten so stark gewachsen, dass wirklich niemand mehr für Schönheit leiden muss.
Deine «Tierversuchsfreie Markenliste» finden wir sehr hilfreich, um vegane Kosmetik zu kaufen! Wie hast du denn den Dschungel der Kennzeichnungen durchblickt?
Das war ein jahrelanges Zusammentragen von Informationen, Unternehmen kontaktieren und Austausch mit anderen Bloggern und Experten auf diesem Gebiet. Wenn man aber mal den Dreh heraus hat und seine Lieblingsmarken gefunden hat, ist es wirklich ein Kinderspiel. Jeder der nicht so viel Recherchezeit investieren möchte oder kann, ist mit meiner regelmässig aktualisierten Liste auf meinem Blog «Once Upon A Cream» beim Shoppen jedenfalls bestens ausgestattet!
Welche andere Themen bewegen dich denn noch? Wir konnten auf deinem Blog schon einige Stichwörter wie Umweltzerstörung, Ressourcenverschwendung lesen.
Als Neu-Veganerin beschäftigt man sich natürlich zuerst mit der Ernährung und in meinem Fall auch mit der Kosmetikumstellung. Nachdem ich schliesslich die Zusammenhänge zwischen meinen (früheren) Ernährungs- und Lebensgewohnheiten und der Umweltbelastung erkannt habe, ging der Umstellungsprozess für mich weiter. Ich habe dann in einem weiteren Schritt auch mein Kaufverhalten in Bezug auf Kleidung stark entschleunigt und auf Second Hand und nachhaltige und fair produzierte Mode umgestellt. Aktuell finde ich das Thema Zero Waste, also Müllreduzierung, sehr spannend allerdings auch sehr herausfordernd. Mal sehen was als Nächstes kommt.
«Zum Nachdenken» - Du möchtest auch deine sehr persönliche Meinung kundtun! Warum ist dir das wichtig?
Meine Persönlichkeit und mein veganes Leben bestehen natürlich nicht nur daraus den schönsten roten Lippenstift zu finden. Mich beschäftigen viele Dinge und mir ist es wichtig das auch in meinen Blog einfliessen zu lassen. Meine Leserinnen sollen schliesslich wissen wer sich da hinter der Tastatur befindet und können sich so vielleicht auch von dem einen oder anderen Gedankengang inspirieren lassen. Mir ist es dabei wichtig zum Nachdenken anzuregen und nicht abzuschrecken. Ich wurde schliesslich auch nicht vegan geboren und war daher unheimlich dankbar, als mir endlich der Knopf aufging. Das ist für mich übrigens auch das schönste Feedback, dass ich von meinen Leserinnen bekomme – ein Dankeschön für den Denkanstoss und die Konsequenzen die sie daraus ziehen!
Was hat dich im letzten Jahr besonders beschäftigt, oder beeindruckt?
Im letzten Jahr haben für mich die Hochzeitsglocken geläutet und daher waren die Vorbereitungen für unser Fest natürlich das grosse Highlight für mich. Wir haben unser Hochzeitsfest rein vegan ausgerichtet, zusätzlich auch grossen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit gelegt. Auf meinem Blog habe ich meine Leserinnen natürlich an den Vorbereitungen teilhaben lassen und auch ein paar Bilder vom grossen Tag geteilt. Ich hoffe, dass sich in Zukunft nämlich noch viel mehr Menschen trauen ein veganes Hochzeitsfest auszurichten. So schön und lecker war’s!
Was würdest du dir für die Zukunft wünschen?
Natürlich ist meine Hoffnung für die Zukunft, dass sich noch viel mehr Menschen für eine vegane Lebensweise entscheiden und sich trauen mit allen Lebewesen respektvoll Seite an Seite zu leben. Ich wünsche mir, dass wir Menschen endlich erkennen wie kostbar und verletzlich unsere schöne Erde ist und alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um sie zu schützen und zu erhalten. Wenn jeder nur ein bisschen mehr auf sein Herz hören würde, dann wären viel mehr schon auf dem richtigen Weg.