
Fleischkonsum und Umwelt
Wie wirkt sich der Fleischkonsum auf unsere Umwelt aus?
Tiere sind nicht die einzigen, die von der Fleisch- und Milchindustrie betroffen sind. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten erhebliche Auswirkungen auf das Klima, die biologische Vielfalt und die Umwelt als Ganzes hat. Tatsächlich ist die Tierhaltung für etwa ein Sechstel aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich1.
Vor allem in wohlhabenderen Ländern ist der Pro-Kopf-Fleischkonsum weltweit am höchsten, obwohl in vielen reichen Ländern der Fleischkonsum in letzter Zeit zurückgegangen ist. In vielen Ländern des globalen Südens steigt der Pro-Kopf-Fleischkonsum stetig an und sie übernehmen die westliche Ernährungsweise, was aus ökologischen, ethischen und gesundheitlichen Gründen ein immer grösseres Problem darstellt. Unser Fleischkonsum frisst buchstäblich unseren Planeten auf.
Es gibt jedoch eine wachsende Bewegung unter den Verbrauchern, die den Fleischkonsum einschränken wollen, um dem Tierschutz in der Massentierhaltung und den negativen Auswirkungen des Fleischkonsums auf Klima und Umwelt Rechnung zu tragen.
Tierische Erzeugnisse sind Klimakiller
Jedes Jahr werden weltweit mehr als 85 Milliarden sogenannter Nutztiere zur Fleischgewinnung geschlachtet2. Die immense Produktion von tierischen Produkten, insbesondere von rotem Fleisch und Milchprodukten, verursacht im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln hohe Treibhausgasemissionen3. Die Tierhaltung trägt am meisten zu zwei der drei wichtigsten Quellen anthropogener Treibhausgasemissionen bei: Methan und Distickstoffoxid4.
Wir können nicht so weitermachen wie bisher. Wir müssen der Massentierhaltung ein Ende setzen.
Weitere Auswirkungen des Fleischkonsums
So schaden tierische Produkte der Umwelt
- Wasserverschmutzung: Überdüngung der Agrarflächen, Einsatz von Pestiziden und Medikamenten führen zur Verschmutzung der Grundwasserressourcen.
- Wassermangel: Für die Produktionsschritte von Fleisch oder anderen tierischen Produkten wird sehr viel Wasser benötigt (für ein Kilogramm Rindfleisch werden beispielsweise 15'000 Liter Wasser verbraucht).
- Wald- und Regenwaldrodungen: Zur Gewinnung von Weideflächen oder für den Anbau von Tierfuttermittel (wie Soja) werden grosse Waldgebiete vernichtet. Diese sind nicht nur Lebensraum vieler Tierarten, sondern auch für den Klimaschutz wichtig.
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Mit unserem mehrfach preisgekrönten Film «Eating the Future» deckt VIER PFOTEN die Schrecken der Massentierhaltung und das Versagen unseres Lebensmittelsystems auf. VIER PFOTEN will aber auch Hoffnung auf eine bessere Zukunft wecken - ein Lebensmittelsystem, das gesund für unseren Planeten, unsere Tiere und uns ist.
Es ist nicht die Schuld der Tiere
Nach Angaben der FAO sind Zuchtrinder (sowohl für die Rindfleisch- als auch für die Milchproduktion) die Tierart, die die meisten Emissionen verursacht, nämlich etwa 62 % der Emissionen der Tierhaltung5. Das liegt nur daran, dass wir Menschen sie intensiv züchten. Daher ist es keine Lösung, den Fleischkonsum auf kleinere, nicht wiederkäuende Tiere zu verlagern, z. B. Hühner anstelle von Rindfleisch, da dies den Tierschutz verschlechtern könnte, da eine wesentlich grössere Anzahl von Tieren unter schlechteren Haltungsbedingungen gehalten wird.
Nach der EAT-Lancet-Referenzdiät muss der Fleischkonsum weltweit um mindestens 50 % gesenkt werden, um der wachsenden Weltbevölkerung eine gesunde, nachhaltige Ernährung innerhalb der planetarischen Grenzen zu bieten.
Wir können uns für eine tierfreundlichere Ernährung entscheiden
indem wir unsere Lebensmittel bewusster auswählen, unseren Fleisch-, Milch- und Eierkonsum reduzieren und schliesslich auf eine pflanzliche Ernährung umsteigen. Je mehr wir uns bewusst werden, wie ähnlich Nutztiere unseren geliebten Haustieren sind, desto mehr können wir die Gemeinsamkeiten erkennen und bessere, bewusstere Entscheidungen treffen.
Quellenverweis
2. https://www.fao.org/faostat/en/s#data/QCL (Livestock Primary 2022, Producing animals/slaughtered)
3. Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods - PubMed. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37117472/.
4. Breakdown of carbon dioxide, methane and nitrous oxide emissions by sector - Our World in Data. https://ourworldindata.org/emissions-by-sector.
5. FAO. Pathways towards lower emissions. FAO; 2023. https://www.fao.org/documents/card/en/c/cc9029en. doi:10.4060/cc9029en.