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Untragbar: VIER PFOTEN Bericht ruft zur Reduktion tierischer Materialien in der Mode auf

VIER PFOTEN deckt auf, welche Auswirkungen Wolle, Daune und Co. aufs Tierwohl und die Umwelt haben

18.7.2023

Trotz der enorm schädlichen Auswirkungen, die tierische Materialien auf die Umwelt und die dafür genutzten Tiere haben, sind sie weltweit immer noch weit verbreitet. Sie werden oft als «natürlich» bezeichnet, auch wenn viele Modeunternehmen und die Konsumenten sich der wahren Kosten dieser Materialien nicht bewusst sind.

Im zweiteiligen Bericht «Untragbar» (Teil 1 & Teil 2 auf EN) stellen wir die Gründe dar, warum eine Reduktion der für Mode genutzten Tiere unabdingbar für eine wirklich nachhaltige Branche ist. Wir liefern eine umfassende Einschätzung der Auswirkungen der am meisten verbreiteten tierischen Materialien auf Tierschutz und Umwelt.

Schafe, die vom Verkaufsgelände auf Lastwagen verladen werden

Das Problem bei tierischen Materialien

Milliarden von Tieren werden jährlich genutzt, um Textilien für die Modeindustrie zu erzeugen. Aber es sind nicht nur die Tiere, die leiden, auch die Auswirkungen auf die Umwelt sind massiv.

Tierschutz

Zahlreiche Undercover-Recherchen haben das grosse Leiden und den Missbrauch von Tieren in der Produktion von Textilien aufgedeckt. Nach wir vor sind viele Praktiken grausam, wie etwa der Lebendrupf von Vögeln zur Gewinnung von Federn, die Lämmerverstümmelung (Mulesing), um Wolle zu erzeugen; Pelztiere verbringen ihr gesamtes Leben in winzigen Käfigen, um schliesslich für ihren Pelz grausam geschlachtet zu werden.

Selbst Modeunternehmen, die ihre Lieferkette zertifiziert und/oder eine Tierschutz Policy haben, können Tierschutzprobleme bei der intensiven Produktion tierischer Materialien nicht ausschliessen; ob Tiere dabei eine einigermassen menschliche Behandlung erfahren, ist nicht garantiert.

Umwelt

Es ist eine gängige Fehleinschätzung, dass tierische Materialien per se natürlich und daher nachhaltig sind. Denn die Auswirkungen auf die Umwelt sind massiv, und die Produktion oft mit einer intensiven Tierhaltung verbunden, die 83 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche weltweit verbraucht1 und 16,5 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen2 ausmacht.

Nicht nur die Tierhaltung ist umweltschädlich: Tierische Materialien bedürfen vor ihrer Nutzung einer intensiven Verarbeitung, häufig mit einer Behandlung mit giftigen Chemikalien, Schwermetallen oder auf Erdöl basierenden Substanzen einhergehend.

Bedenken bei der Nutzung tierischer Materialien werden oft weggewischt, etwa mit dem Argument, dass es sich lediglich um Nebenprodukte der Fleischindustrie handelt. Tatsächlich sind sie aber oft entscheidende Faktoren: Durch die Verwendung dieser Materialien schaffen Modeunternehmen zusätzliche Einnahmequellen oder Kosteneinsparungen für die landwirtschaftliche Tierhaltung – somit tragen sie dazu bei, eine sonst ineffiziente und prekäre Branche am Leben zu erhalten.

Frau in tierfreundlicher Kleidung auf einer Wiese mit Hühnern und Enten

Die Lösung

In den letzten zehn Jahren wurden mehr als drei Mrd. US$ in so genannte Materialien der nächsten Generation investiert. Immer mehr innovative und oft geniale Methoden werden entwickelt, um Textilien zu produzieren – ganz ohne Tieren oder der Umwelt zu schaden. Labels wie Stella McCartney, Ganni, Miomojo, Pangaia und sogar Hermès haben Kleidung und Accessoires aus Pflanzen bzw. Pilzen, mit der Nutzung von Mikroorganismen und anderen innovativen Prozessen hergestellt.

Es ist unglaublich wichtig, dass Unternehmen bei der Weiterentwicklung der Modeindustrie diese Innovationen unterstützen. Wir selbst können das tun, indem wir unseren Gebrauch von tierischen Materialien reduzieren und auf nachhaltige nicht-tierische Alternativen umsteigen.

Ein Aufruf, Aktiv zu Werden

VIER PFOTEN appelliert an Modeunternehmen, ihre tierischen Materialien zu reduzieren bzw. mit nachhaltigeren Alternativen zu ersetzen sowie die Entwicklung von Materialien der nächsten Generation zu unterstützen.

Das können Unternehmen tun: 

  • Weniger Materialien tierischen Ursprungs. Tierische Materialien und damit negative Auswirkungen auf Tiere und Umwelt reduzieren.
  • In Alternativen investieren. Das Interesse der Konsumenten an Mode, für die keine Tiere genutzt wurden, steigt. Es wurden bereits Milliarden in die Entwicklung von Alternativen gesteckt – diesen Weg müssen wir weitergehen!
  • Auf Lieferketten achten. Modeunternehmen müssen Missstände in den Lieferketten tierischer Materialien minimieren und garantieren, dass sie nur Ware mit den strengsten Tierschutz-Standards einkaufen.

Machen wir die Modeindustrie tierfreundlich – und die Welt zu einem Ort, in dem wir Tieren, der Umwelt und den Menschen mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen.

Der «Untragbar» bericht

«Untragbar» | Summary

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«Untragbar» | Summary


Warum eine Reduktion tierischer Materialien für eine nachhaltige Modeindustrie entscheidend ist sowie ein Überblick über die negativen Auswirkungen von Pelz, Wolle, Daunen und Leder in der Mode.

Lesen Sie hier den Bericht!

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Was können Konsumenten tun?

Unsere Kleidung ist ein Spiegel dessen, wie wir uns selbst sehen und wie wir von anderen gesehen werden wollen. Die Entscheidungen der Modeindustrie haben einen Einfluss auf uns, aber wir können umgekehrt auch auf sie Einfluss ausüben und damit sicherstellen, dass unsere Wahl auch mit unseren ethischen Grundsätzen übereinstimmt.

So können Sie Ihre Gewohnheiten ändern und tierfreundlicher einkaufen:  

  • Tragen Sie Bewährtes! Versuchen Sie es mit der 80:20-Regel - 80 Prozent Vintage Kleidung und 20 Prozent Neues
  • Achten Sie auf tierfreie biobasierte oder recycelte Materialien, wie etwa Handtaschen aus Pilzen
  • Entscheiden Sie sich für Produkte, die aus Abfällen hergestellt werden, z. B. aus ausrangierten Fischernetzen und Pflanzenabfällen
  • Schützen Sie Ozeane und Flüsse, indem Sie weniger waschen, mehr punktuell reinigen und Mikrofaser-Waschbeutel verwenden.
  • Seien Sie laut! Sagen Sie Ihren Freunden und lassen Sie Ihre Lieblingsmarken wissen, dass Sie mehr tierfreundliche Mode wollen

Bemühen sich Ihre Lieblingsmarken auch wirklich, Tiere und die Umwelt zu schützen?

Wie können Konsumenten Modelabels dazu bringen, tierische Materialien zu reduzieren?

  • Teilen Sie den Marken mit, was Sie über die Verwendung von Materialien tierischen Ursprungs und deren negative Auswirkungen denken.
  • Fragen Sie sie, in welche zukunftsweisenden Materialien sie investieren oder welche sie erproben. Sie könnten sie sogar dazu ermutigen, eine Version Ihrer Lieblingstasche oder Ihres Lieblingsaccessoires mit einem zukunftsweisenden Material zu entwerfen - Marken wollen wissen, dass ihre Kunden Veränderungen wünschen!
  • Erkundigen Sie sich bei Marken, die noch tierische Materialien verwenden, nach ihrer Tierschutzpolitik und danach, was sie tun, um die Verwendung von Materialien tierischen Ursprungs schrittweise einzustellen oder zumindest für einen besseren Tierschutz zu sorgen.

FAQs zu den Auswirkungen der Modeindustrie auf Tiere, Umwelt und menschliche Gesundheit

Mehr Informationen erhalten Sie im Bericht «Untragbar» und in unserem Aufruf #WearitKind

Quellenverweis

1 Poore, J., & Nemecek, T. Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science. 2018; 360(6392), 987-992.
2 Twine, R. Emissions from Animal Agriculture |  mdpi.com. [02. Juni 2021; accessed 01. Juni 2023]. 
https://www.mdpi.com/2071-1050/13/11/6276
Lämmer auf einer Wiese

Das Versprechen zu #WearitKind


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