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Alligator

Exotisches Leder

Ein Leben voller Schrecken: Für manche endet es damit, dass sie bei lebendigem Leib gehäutet werden

19.1.2024

Jedes Jahr werden Millionen von Wildtieren wegen ihrer Haut getötet, um exotisches Leder herzustellen. Vor allem Reptilien wie Alligatoren, Kaimane, Netzpythons und Wasserwarane werden entweder in Farmen gezüchtet oder in freier Wildbahn gefangen und für Luxusmodeartikel brutal getötet. Oft werden ihre Häute zu Schuhen, Uhrenarmbändern oder Handtaschen verarbeitet.

Die exotische Pelzindustrie ist weltweit organisiert und erwirtschaftet jedes Jahr Millionenbeträge. In vielen Bereichen fehlen staatliche Vorschriften, und es kommt zu schwerwiegenden Verstössen gegen den Tierschutz. Der Mangel an Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der gesamten Branche ermöglicht auch die ungeregelte Ausbeutung von Wildtieren, wobei Häute aus legalen und illegalen Quellen häufig vermischt werden. Dies gilt insbesondere für den Handel mit Pythonhäuten vor dem Export.1

Krokodil- und Alligatorenzucht

Krokodile leiden auf Farmen

Krokodile, Kaimane und Alligatoren können unglaublich gut überleben. Diese faszinierenden Lebewesen, die vor rund 200 Millionen Jahren erstmals auf der Erde auftauchten, sind einer grossen Bedrohung ausgesetzt: Sie werden zu Modezwecken gehäutet.2 

Auf Krokodil- und Alligatorfarmen, z. B. in den USA, Kolumbien, Australien und Südostasien, werden die im Allgemeinen einzelgängerischen Tiere in grosser Zahl in kleinen Gehegen mit Wasserbecken und Betonplattformen gehalten. Unter diesen überfüllten Bedingungen sind die Tiere nicht in der Lage, eines der Verhaltensweisen zu zeigen, die sie in freier Wildbahn zeigen würden.

Die Zucht von Krokodilen und das Sammeln von Eiern aus freier Wildbahn sind in vielen Ländern legal, aber diese Wildtiere sind für die Zucht völlig ungeeignet, und das Ergebnis ist grausam und erschreckend.

  • In den überfüllten Farmen werden die natürlichen Bedürfnisse der Tiere ignoriert.
  • Krokodile werden durch Kämpfe verletzt und entwickeln Missbildungen, weil sie nicht die Verhaltensweisen ausleben können, die sie in freier Wildbahn zeigen würden.
  • Das Wasser ist durch Überbelegung verschmutzt, so dass sich Wunden leicht infizieren.
  • Krokodile haben einen zwei Zentimeter dicken Schädel. Die Schlachter greifen zu barbarischen Methoden wie wiederholten Schlägen mit Äxten oder Baseballschlägern, um den Schädel des Tieres zu durchschlagen.
  • Krokodile erleiden während des Schlachtvorgangs extreme Schmerzen, sie sterben oft einen langsamen Tod und einige erleben sogar die unvorstellbare Qual, lebendig gehäutet zu werden.
  • Gezüchtete Krokodile werden normalerweise im Alter von zwei bis drei Jahren geschlachtet. In freier Wildbahn können sie bis zu 70 Jahre alt werden.4
Krokodil- und Alligatorenzucht

Eine grosse Gruppe von Krokodilen, die sich auf einer kleinen Plattform zusammendrängen

Gefangene und gezüchtete Schlangen

Vor allem Pythons, aber auch andere Schlangenarten werden in Südostasien in Gefangenschaft gezüchtet oder in freier Wildbahn zur Herstellung von Lederprodukten gefangen. Eine weitere Methode ist die Entnahme von Eiern oder jungen Schlangen aus der Wildnis, um sie in Farmen aufzuziehen. Unabhängig von ihrer Herkunft werden sie am Ende wegen ihrer Häute brutal geschlachtet. Oft werden Pythonhäute von in freier Wildbahn gefangenen Tieren gezielt als in Gefangenschaft gezüchtet deklariert, damit sie exportiert werden können.

  • Wilde Schlangen werden mit Schlingen und Stöcken gefangen, in Säcke gesteckt und dann zu Schlachthöfen transportiert. Dabei sind die Tiere oft traumatisiert, verletzt und verzweifelt. 
  • In den Farmen werden die Tiere in winzigen Käfigen gehalten, in denen sie sich nicht ausstrecken oder verstecken können, in denen es keine Äste gibt und in denen keine Kühl- und Liegezonen vorhanden sind, die für die Regulierung der Körpertemperatur der Tiere wichtig sind. 
  • Die Schlangen werden durch Enthauptung, Ertränken und Aufblähen getötet, wobei Mund und Anus der Python mit Klebeband verschlossen werden und der Verdauungskanal mit einem Kompressor mit Luft gefüllt wird. Diese grausamen Tötungsmethoden verursachen grosse Schmerzen, Angst und Stress.

Was tun wir? 

Die Modeindustrie ist im Wandel. Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage nach ethischer Mode haben immer mehr grosse Designern und Modehäuser exotisches Leder aus ihren Kollektionen verbannt. Unternehmen wie Chanel, Viktoria Beckham, Vivienne Westwood, ASOS, Tophshop oder H&M haben die Verwendung und den Verkauf von exotischem Leder beendet. Diese Vorreiter weisen den Weg in eine tierfreundliche Zukunft der Mode. 

Aber solange Tiere für Kleidung leiden, werden wir uns für Tierwohl in der Modeindustrie einsetzen. Durch unsere Wear it Kind-Initiative bauen wir eine globale Bewegung von Menschen, Marken und Designern auf, die sich dafür einsetzt, dass kein Tier im Namen der Mode leiden muss.

Wir unterstützen Modeunternehmen mit Beratungen, Schulungen und Materialen, damit sie die notwendigen Änderungen in ihren Lieferketten vornehmen. Denn jeder positive Schritt verbessert oder rettet das Leben vieler Tiere. 

Was Sie tun können

  • Machen Sie das Versprechen zu Wear it Kind und verpflichten Sie sich, niemals exotisches Leder zu kaufen.
  • Verbraucher können Veränderungen bewirken. Schreiben Sie an die Geschäftsleitung jedes Unternehmens, das exotisches Leder verkauft.
  • Verwenden Sie unseren Wear it Kind Einkaufsratgeber der Ihnen dabei hilft, tierfreundliche Kaufentscheidungen zu treffen.

Quellenverweis

1. International Trade Centre 2012, ‘The Trade in South-East Asian Python Skins,’ https://intracen.org/file/thetradeinsoutheastasianpythonskinsforwebpd
2. Smithsonian 2012, ‘The top 10 greatest survivors of evolution,’ https://www.smithsonianmag.com/science-nature/the-top-10-greatest-survivors-of-evolution-118143319/ 
3. O’Connell, S 2006, ‘Crocodile farms: is it cruel to keep these wild creatures captive?’, The Independent, https://www.independent.co.uk/climate-change/news/crocodile-farms-is-it-cruel-to-keep-these-wild-creatures-captive-418794.html 
4. O’Connell, S 2006, ‘Crocodile farms: is it cruel to keep these wild creatures captive?’, The Independent, https://www.independent.co.uk/climate-change/news/crocodile-farms-is-it-cruel-to-keep-these-wild-creatures-captive-418794.html

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