SCHAFSWOLLE
Schmerzhafte Eingriffe und wochenlange Tiertransporte – das blutige Geschäft mit der Wolle
Das Geschäft mit Wolle floriert weltweit. Hauptproduzenten sind Australien, Südamerika und Neuseeland. Wie bei allen Massenproduktionen, bei denen Nutztiere eine Rolle spielen, gibt es auch bei der Gewinnung von Wolle und der Haltung der Schafe grosse Tierschutzprobleme.
Mulesing: eine tierquälerische Prozedur
Beim sogenannten Mulesing werden Lämmern meist ohne Betäubung grosse Streifen Fleisch in der Nähe des Schwanzes herausgeschnitten. Diese tierquälerische Prozedur wird hauptsächlich in Australien betrieben. Grund für das Mulesing ist die sogenannte Myiasis (Fliegenmadenbefall), die durch das Entfernen der Haut verhindert werden soll. Den Befall eines Schafes mit Fliegen, die ihre Eier in die Hautfalten rund um den Hintern des Tieres legen, nennt man Fliegenmadenbefall. Die Stelle rund um den Schafshintern zieht die Fliegen besonders an, da sich dort Feuchtigkeit und Exkremente sammeln. Die auf möglichst viele Falten gezüchteten Merinoschafe sind für diesen Befall besonders anfällig, da sich in den Hautfalten Feuchtigkeit länger hält als bei Schafen mit weniger faltiger Haut. Mulesing bietet keinen hundertprozentigen Schutz gegen den Befall durch Fliegenmaden. VIER PFOTEN spricht sich vehement gegen die Anwendung von Mulesing aus und ruft Marken und Stakeholder in der gesamten Lieferkette dazu auf, dieser grausamen Praxis ein Ende zu setzen.
VIER PFOTEN setzt sich für eine verantwortungsvolle Beschaffung von Wolle ein
Die Lösungen sind vorhanden. Mehr als 1'000 Wollproduzten in Australien haben bereits auf Schafe umgestellt, die weniger Anfällig für den Fliegenmadenbefall sind. Dabei handelt es sich um sogenannte «plain» oder «smooth-bodied» Schafe, die keine Hautfalten haben. Sie beweisen, dass Mulesing nicht länger notwendig ist. Mulesing-freie Wolle, die über die gesamte Lieferkette zurückverfolgt werden kann, wird bereits von grossen Wolllieferanten angeboten. VIER PFOTEN fordert die Industrie und vor allem Marken auf, Verantwortung für die Schafe in ihren Wolllieferketten zu übernehmen. Marken müssen dazu einen Zeitplan für den Ausstieg von Wolle aus Mulesing festlegen und öffentlich kommunizieren. Ein klares Signal von Marken wird Lieferketten dazu ermutigen, in Zukunft auf Mulesing-freie Wolle umzustellen!
WAS SIE TUN KÖNNEN
- Wenn Sie Wollprodukte eines Anbieters kaufen möchten, informieren Sie sich auf dessen Website oder kontaktieren Sie ihn direkt und fragen Sie, welche Schritte unternommen wurden, um Wolle aus Mulesing auszuschliessen.
- Unterschreiben Sie unsere Petition und rufen Sie Marken zu einem Ausstieg aus Mulesing auf!
- Die tierfreundlichste Entscheidung ist es natürlich, gar keine Wolle zu kaufen oder zu verwenden. Es gibt hervorragende Alternativen.
- Als Marke können Sie natürlich noch mehr bewegen! Was sie tun können, sagen wir Ihnen hier.