Die Lebenserwartung von Rindern
Kuh-Oma «Milla» hat 2016 ihren 25. Geburtstag auf einem Lebenshof gefeiert – doch dieses Glück ist nur wenigen Kühen vergönnt
Wurden Rinder früher häufig als Zug- und Lasttiere eingesetzt, dienen sie heute vor allem für die Produktion von Milch und Fleisch sowie als Zuchttiere. Die meisten von ihnen haben eine bestimmte Nutzungsdauer, nach deren Ablauf sie geschlachtet werden.
Doch wie lange könnten Mastrinder leben, wenn man sie nicht schlachtet? Und wie alt könnten Milchkühe werden, wenn sie nicht vorzeitig sterben, weil sie durch die intensive Milchproduktion und ständiges Kalben ausgezehrt sind? Es gibt nur wenig Daten darüber, wie alt Rinder werden können, die extrem auf Hochleistung gezüchtet wurden. Bis auf wenige Ausnahmen werden sie nie bis zu ihrem natürlichen Tod gehalten.
Bei der Darstellung der maximalen Lebenserwartung handelt es sich daher meist um Erfahrungen mit Nutztieren unterschiedlicher Rassezugehörigkeit, die auf Gnadenhöfen oder Lebenshöfen gehalten werden, bis sie aufgrund ihres Alters sterben. So ist bekannt, dass einige Rinder das Alter von 20 Jahren erreicht haben. Die Kuh «Milla» im norddeutschen «Kuhaltersheim» Hof Butenland hat 2016 ihren 25. Geburtstag gefeiert. In Irland soll ein Rind sogar ein biblisches Alter von 48 Jahren erreicht haben.
In der folgenden Grafik stellen wir die natürliche Lebenserwartung von Rindern ihrer Lebensdauer in der Intensivtierhaltung gegenüber:
Die kurze Lebensdauer von Mastrindern und Milchkühen
Die Lebenserwartung bei den als Nutztieren gehaltenen Rindern sieht traurig aus: Die längste Nutzungsdauer haben Milchkühe – und sie liegt bei nicht einmal sechs Jahren. Noch geringer ist die Lebenserwartung von Zuchtbullen (etwa drei Jahre) und Mastrindern (knapp zwei Jahre). Ein Jungtier, das für Kalbfleisch geschlachtet wird, darf nicht einmal ein Jahr leben. Die Lebensdauer eines Mastkalbes beträgt nur acht Monate.
was sie tun können
- Informieren Sie sich beim Kauf von Fleisch- und Milchprodukten über die Haltungsbedingungen der Tiere und verzichten Sie auf Produkte aus konventioneller Haltung.
- Bevorzugen Sie stattdessen Produkte aus tierfreundlicher Haltung oder ökologisch erzeugte Produkte.
- Versuchen Sie, Ihren Fleischkonsum einzuschränken und probieren Sie schmackhafte pflanzliche Alternativen wie Seitan- oder Sojaprodukte.
- Kaufen Sie vermehrt pflanzliche Alternativen wie Hafer- oder Mandelmilch oder Produkte aus diesen. Mittlerweile gibt es eine grosse Auswahl an veganer «Milch», veganem «Joghurt» oder «Käse».
- Fragen Sie auch in Restaurants und Cafés nach der Herkunft von Milch und Fleisch oder nach pflanzlichen Alternativen.
- Protestieren Sie gegen qualvolle Haltungsbedingungen.