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Wie fühlt sich Tierquälerei für Tiere an?

Vernachlässigung oder vorsätzliche Grausamkeit

20.3.2019

Tierquälerei ist in vielerlei Hinsicht verwerflich. Wie sieht Tierquälerei wirklich aus und was bedeutet sie für die Tiere?

Im Allgemeinen wird von zwei Arten von Tierquälerei gesprochen, Vernachlässigung und vorsätzliche Grausamkeit (passive und aktive Gewalt). Beide Arten können immenses Leiden für die Tiere verursachen und zum Tod führen.

Vorsätzliche (aktive) Grausamkeit

Vorsätzliche Grausamkeit bedeutet, den Tieren absichtlich/bewusst Schmerzen und Schaden zuzufügen mit fatalen Folgen für das Tier wie:

  • Schmerzhafte Verletzungen durch Schlagen, Treten usw.
  • Schmerzen und Furcht, die durch strafbasierte Trainingsmethoden oder -geräte (beim Hundetraining) oder indem man Tiere dazu zwingt, unnatürliches Verhalten zu zeigen
  • unermessliches Leid, verursacht durch die Ausbeutung von Tieren zur Unterhaltung im Rennen und im Kampf
  • qualvoller Tod durch Vergiftung oder unmenschliche Tötung
  • Körperliche und psychische Traumata durch sexuelle Übergriffe

Vernachlässigung (passive Grausamkeit)

Grausamkeit durch Vernachlässigung geschieht oft aus Unkenntnis und ist mit verantwortungsloser Tierhaltung verbunden. Vernachlässigungen könnten behoben werden, wenn die Tierbesitzer die Bedürfnisse ihrer Haustiere besser kennen bzw. wissen würden und wie sie diese erfüllen können. Vernachlässigungen finden statt durch:

  • unzureichende Versorgung mit Wasser und Futter
  • unzureichende Lebensbedingungen
  • Bewegungsmangel und positive menschliche Interaktion

Beispiele für aktive und passive Gewalt an Hunden

  • Bewegungsmangel
    Hunde brauchen täglich Bewegung. Sie hilft ihnen, ihre Energie positiv zu lenken. Ohne genügend Bewegung können Hunde Verhaltensprobleme entwickeln, wie z. B. ununterbrochenes Bellen oder Zerstörung von Gegenständen aus Frustration.
  • Mangelnde Sozialisierung
    Eine angemessene Sozialisierung trägt dazu bei, dass sich ein Hund mit anderen Hunden und Menschen wohl fühlt und komplikationslos interagieren kann. Mangelnde Sozialisierung kann dazu führen, dass ein Hund ängstlich, aggressiv und feindselig gegenüber anderen Hunden und Menschen wird.
  • Mangelhafte Lebensbedingungen
    Hunde, die ohne angemessenen Schutz draussen gehalten werden, sind durch Hitze und Kälte sowie deren Auswirkungen gefährdet. Hitzestress kann zu Orientierungslosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Muskelzittern, Kollaps oder Koma führen. Hingegen kann Kältestress zu Lustlosigkeit, Koma und Herzversagen auslösen.
    Die Verwendung von zweifelhaften, auf Bestrafung basierenden «Trainingsmethoden» erzeugt bei Hunden negative Emotionen wie Angst und Unbehagen. Belohnungsbasierte Trainingsmethoden sind für Hunde viel geeigneter und effektiver und helfen ihnen, gut sozialisierte, selbstbewusste Tiere zu werden.
  • Sodomie
    Menschen führen sexuelle Handlungen an Tieren aus und verursachen ihnen körperliche Schmerzen, seelischen Schaden und Angst.

Beispiele für aktive und passive Gewalt an Katzen

  • Schimpfen: Katzen zu beschimpfen hat überhaupt keine positiven Auswirkungen auf sie. Ganz im Gegenteil: Das Gehör einer Katze ist so empfindlich, dass sie Geschrei als körperlichen Schmerz empfinden kann. Sie anzuschreien untergräbt zudem das Vertrauensverhältnis zum Menschen.
  • Kosmetische Veränderungen: In einigen Ländern ist das Entfernen der Krallen der häufigste kosmetische Eingriff bei Katzen. Die Krallen werden entfernt, um u.a. zu verhindern, dass die Katze Möbel zerkratzt. Kratzen ist jedoch ein natürliches Verhalten bei den felinen Freunden und die Entfernung der Krallen für das Tier schmerzhaft und einfach unnötig.
  • Grobe Behandlung: Katzen mögen im Allgemeinen ihre Privatsphäre und entscheiden gern selbst, wann sie mit ihrem Menschen interagieren. Missachtung ihrer Empfindsamkeit kann bei ihr zu Stress führen und Angst auslösen.

Beispiele für aktive und passive Gewalt bei Kleintieren

  • Mangel an sozialer Interaktion: Viele kleine Säugetiere sind sozial und brauchen die Gesellschaft ihrer eigenen Spezies. Ohne ihre Artgenossen können sie unter Langeweile leiden und einsam werden, was zu Krankheiten oder Verhaltensstörungen führen kann. Im Extremfall können sie sogar vorzeitig sterben.
  • Ungeeignete Lebensbedingungen: Viele Kleinsäuger werden in viel zu kleinen Käfigen gehalten, die für ihre Bedürfnisse vollkommen unpassend sind und ein Ausleben ihrer typischen Verhaltensweisen verhindern. Nachtaktive Tiere wie Hamster werden tagsüber in hellen Räumen gehalten, so dass sie ihren Schlaf-Wach-Rhythmus nicht einhalten können. Falsche Haltungsformen können dazu führen, dass die Tiere fettleibig und krank werden sowie ein negatives Verhalten entwickeln.
  • Unsachgemässe Handhabung: Die meisten kleinen Säugetiere sind Fluchttiere. Werden sie unsachgemäss und unvorbereitet hochgenommen, bedeutet es Stress und Angst für sie. Bei Fluchtversuchen können sie sich verletzen oder schwer bis tödlich verletzt werden (wenn Kinder nach ihnen greifen).
  • Unzureichende Ernährung: Für die meisten Kleinsäuger gelten spezielle Bedürfnisse an die Ernährung. Werden diese Bedürfnisse nicht erfüllt, können die Tiere krank werden (schmerzhafte Magen-Darm-Erkrankungen) und an gefährlichem Übergewicht leiden.
  • Mangelnde Pflege: Werden die Tiere nicht angemessen gepflegt, kann es für sie sehr schmerzhafte und gefährliche Folgen haben. Diese reichen von überlangen Nägeln, die sich in die Haut bohren bis zu überlangen Zähnen, die zum Verhungern des Tieres führen können.

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